67.
Drei Schätze
Alle
Welt sagt: meine Lehre gleicht einem Wahn.
Sie gleicht dem Wahn, weil sie
groß ist.
Wenn sie nicht dem Wahn gliche,
Wäre sie längst
kleinlich geworden.
Drei
Schätze habe ich,
die ich hüte und bewahre:
Der
erste ist: die Liebe.
Der zweite heißt: nie zu viel.
Der dritte
ist: nie der Erste sein.
Durch
Liebe hat man Mut,
Durch nie zu viel tun hat man Weite,
Wenn man nie versucht,
der Erste zu sein,
Kann man wachsen und heranreifen.
Liebe
und Furchtlosigkeit preisgeben,
Beschränkung und Kraftreserven preisgeben,
Das Hintenbleiben preisgeben und vorrausstürmen,
All das führt in
den Untergang.
Die
Liebe aber ist siegreich im Angriff,
und unüberwindlich in der Verteidigung.
Durch die Liebe schützt der Himmel
wen er nicht zerstört sehen
will.
(Lao Dse, aus dem Tao- te Ching, vermutlich 6. Jhdt. v. C., Nachdichtung M.S.
unter Verwendung der Übersetzungen von Lin Yutang und Richard Wilhelm . Das
Original und eine Übersicht der Übersetzungen findet sich unter:
http://home.pages.at/onkellotus/index.html