oder mehr Insassen von Heil- und Verwahranstalten wurden
zwischen 1933 und 1945 in Deutschland und Polen ermordet,
weil sie für
unproduktiv und minderwertig erklärt worden waren,
darunter viele Kinder.
Sie wurden erschossen, vergast, systematisch zu Tode gehungert, vergiftet
...
Ihre Leichen wurden verbrannt, ihren Familien wurde
ein plötzlicher (natürlicher) Tod ihrer Angehörigen vorgetäuscht. Viele ihrer
Folterer und Mörder haben überlebt und später ein "normales" Leben, oft
in Amt und Würden, geführt.
Den Verstümmelten und Ermordeten möchte ich diese
Seite widmen, um an sie zu erinnern und zum Zeichen meiner Trauer.
Im Zeichen der Ökonomisierung des Lebens, der modernen
Genetik sowie der sogenannten Bioethik werden heute wieder Menschen zu Sachen
herabgewürdigt. Ich und viele andere werden sich dem entgegenstellen.
M.S.
»Die Ermordung der Irren enthält den Schlüssel zum Juden-Pogrom
... Daß sie von den Zwecken und Zielen, in deren Dienst das Leben der Heutigen
verläuft, nicht genauso gebannt sind wie die Tüchtigen selbst, macht die Irren
zu unheimlichen Zuschauern, die man wegschaffen muß ... Wieder und wieder sollte
sich erweisen, daß Freiheit nicht möglich ist.«
Horkheimer an Adorno 1941